Oft höre ich den Einwand „… aber ich hatte schon eine Schiene und die hat nicht geholfen!“. Ich hatte auch einmal ein Auto und das wollte nicht anspringen. Das heißt nicht, dass alle Autos nicht anspringen - es fahren ja genügend herum, oder?
Oft haben solche Schienen für die CMD von Anfang an nicht richtig gepasst und haben auf den Zähnen geklemmt. Ebenso oft wurde darauf ein Biss eingestellt, der für die Muskulatur nicht weniger anstrengend ist, als der eigene, der zur CMD führte.
In der Vertiefung gehe ich auf die Herstellung des Myozeptors ein und beschreibe eine Reihe weiterer Schienen. Eingeschlossen ist nun auch eine Übersicht über den digitalen Workflow im Vergleich zum analogen, sowie Informationen zu Schienenmaterialien.
Jig-Schienen: Vorsicht!
Seit einigen Jahren gelten Jig-Schienen quasi als Patentrezept, sei es für die CMD, Kopfschmerzen oder Zähneknirschen. Das Schöne ist, dass sie besonders einfach herzustellen sind und man dafür nichts über den Biss oder die Okklusion der Zähne wissen muss. Auch wenn die dahinter stehenden Erklärungsmodelle wesentlich komplexer sind, geht es im Endeffekt schlicht um den Versuch, den Patienten davon abzuhalten, zuzubeißen. Beschwerden, welche durch den Biss entstehen, sollten so auf einfache Weise verbessert werden können.
Die verschiedenen Zahntypen im Gebiss haben sich für unterschiedliche Funktionen jeweils optimal entwickelt: Molaren haben mehrere Wurzeln, die sie besonders massiv im Knochen verankern, und können daher die höchsten Kräfte beim Kauen aufnehmen. …