Der Vector-Analyzer ist eine wichtige Komponente bei der vektorbezogenen Modelleinstellung. Mit ihm werden die Modelle so angeordnet, dass ein vorhersehbarer Schließwinkel im Artikulator entsteht. Der ursprüngliche Vektor-Analyzer bestand einfach aus einer Folie, deren Unterkante man so kürzte, dass der eingezeichnete Achsenpunkt mit der Artikulatorachse fluchtete, wenn man sie vor dem Artikulator auf der Arbeitsplatte auflegte. Das hat funktioniert, barg aber auch einige Nachteile:
- Man musste die Folie mit einer Hand halten, hatte also nur eine Hand frei.
- Man konnte die Folie leicht schräg zum Artikulator halten.
- Man konnte leicht schräg durch die Folie auf das Modell blicken.
Die letzten beiden Punkte resultierten möglicherweise in einer fehlerhaften Modelleinstellung.
Der Vector-Analyzer II verringert diese Fehlermöglichkeit erheblich, ist freistehend und dient gleichzeitig der Ausrichtung der Okklusalebene, wie im Büchlein „Plane Correction“ beschrieben. Er besteht aus einer durchsichtigen Platte, welche vorder- und rückseitig mit einer Skala bedruckt ist. Man sieht schnell, ob die Blickführung auf das Modell korrekt horizontal ist, wenn sich diese Skalen decken. (Bilder zum Vergrößern bitte anklicken!)
Zusätzlich lassen sich Carbonzeiger in Bohrungen einführen, die man auf Referenzpunkte am Modell einstellen kann, so dass auch unterschiedliche Abstände, z. B. der Seiten- und Frontzähne vom Vector-Analyzer II zu keinen Paralaxfehlern mehr führen können. Mit ihrer Hilfe kann die Modellorientierung um die Querachse beim Einartikulieren korrigiert werden, wie im erwähnten Büchlein beschrieben.
Die Carbonzeiger machen Abweichungen in der Blickrichtung auch besonders augenfällig. In den Bildern unten sieht man die identische Modell-Lage im Artikulator aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Links sieht man den ersten Molaren im blauen Bereich (70-80°), während er rechts im orangenen Bereich bei -5° erscheint. Jedoch fällt in beiden Bildern auf, dass sich die schwarzen Gitterlinien nicht decken, dass der Blick also nicht lotrecht auf den Plane-Analyzer gerichtet ist. Besonders auffällig ist aber der Verlauf der Carbonzeiger, der im linken Bild nach rechts oben weist (hier fluchten weder die horizontalen, noch die vertikalen Gitterlinien), im rechten hingegen nach unten (hier fluchten nur die horizontalen Gitterlinien nicht).
Für Anwender des Physio-Logic Artikulators bietet der neue Vector-Analyzer eine weitere Arbeitserleichterung: Zum Eingipsen kann nun auch jeder Artikulator mit den Dimensionen des „Carbon“ der Firma AmannGirrbach verwendet werden. Am Vector-Analyzer II ist der Anlagepunkt für die Achse in rot entsprechend verschoben eingezeichnet. Orientiert man diesen vor der Achse eines Carbon-Artikulators und stellt das obere Modell für den gewünschten Schließwinkel ein, so wird das Modell, nachdem es in den Physio-Logic Artrikulator umgesetzt wurde, dort mit diesem Vektor bewegt.
Braucht man den Standfuß nicht abzunehmen, so kann man ihn auch permanent mit Sekundenkleber befestigen, so dass die Platte nicht mehr unbeabsichtigt herausrutschen kann.
Aber Vorsicht: Will man den neuen Vector-Analyzer zur Arbeit in einem Carbon-Artikulator nutzen, so muss man den Standfuß so unterlegen, dass der eingezeichnete Nullpunkt mit der Artikulatorachse fluchtet! Den neuen Vector-Analyzer II gibt es ab sofort im MediPlus-Shop.