Besser als Muttermilch?

Bei der Recherche für die 5. Auflage meines Buchs „CMD: Kein Schicksal!“ wurde vieles neu recherchiert. Das Kapitel „Essen wir uns krank?“ schließt jetzt neu erschienene Bücher und wissenschaftliche Veröffentlichungen ein und behandelt auch die heute oft angepriesenen „Low-Carb“ Diäten. Die Frage ist, ob wir unseren Körpern etwas Gutes tun, wenn wir sie mit Eiweiß in dem Maß überfrachten, das hierbei meist empfohlen wird.

Die Natur gibt uns jedoch eine hervorragende Richtschnur dafür, was unser Körper in der Phase braucht, in der sich Zellen am schnellsten vermehren und wo daher unser Eiweißbedarf pro Kilo Körpergewicht so hoch ist, wie nie mehr danach. Low-Carb-Diäten empfehlen manchmal das Sechsfache dessen, was die Natur für diese Zeit vorsieht!

Bei der Recherche, um die Zahlen neu zu berechnen, bin ich auch eine außerordentlich interessante Veröffentlichung der Nationalen Stillkommission im Bundesinstitut für Risikobewertung gestoßen:


Man verwahrt sich hier ausdrücklich gegen die Erweckung des Anscheins, dass ein industrieller Ersatz für Muttermilch diese auch nur annähernd gleichwertig ersetzen könne und geht auf die vielfältigen Eigenschaften der Muttermilch ein, die nicht nur das Wachstum des Säuglings in idealer Weise fördern, sondern diesen auch vor Infektionskrankheiten (Reduktion von Infektionen im Säuglingsalter um 40-70%!) und anderen Problemen (Reduktion von Krankenhausaufnahmen im 1. Lebensjahr um 50%!) schützen. Auch die Entstehung von Asthma und Allergien wird diskutiert, jedoch ist hier die wissenschaftliche Beweislage weniger geschlossen. Hingegen besteht bei gestillten Kindern eine geringere Neigung zur Adipositas und ebenso zur späteren Entwicklung von Diabetes Typ 2 und die Besiedelung des Darms mit Bakterien 

Jedoch existieren beim Stillen auch viele Faktoren, die nicht Teil dieser Stellungnahme waren. Hier sei die innige Zuwendung der Mutter zum Säugling erwähnt, die mit einer Flasche nicht möglich ist, aber von besonderer Wichtigkeit ist auch das Training der oro-fazialen Muskulatur und die Ausbildung einer gesunden Zungenlage und von gesunden Schluckmustern im Säugling, die als Voraussetzung für die störungsfreie Entwicklung des Mittelgesichts und später der Zahnbögen betrachtet werden sollten und die mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Flaschenernährung gestört werden.

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