Knoten in der Schifffahrt waren Jahrhunderte der Evolution ausgesetzt, und zwar nach folgenden Kriterien:
- Sie müssen möglichst einfach und schnell gebunden werden können
- Sie dürfen sich nicht ungewollt lösen
- Sie müssen einfach wieder zu lösen sein, auch wenn sie sich sehr festgezogen haben.
Darüber hinaus dienen Knoten unterschiedlichen Einsatzzwecken mit jeweils eigenen Anforderungen. Manche formen Schlaufen, andere dienen dem Festmachen von Booten, mit wieder anderen steckt man Leinen aneinander und vielleicht sind diese gleich stark, oder völlig unterschiedlich dick, wie dies bei Wurfleinen und Trossen der Fall ist. Manche Knoten werden gesteckt, andere gebunden wie Schleifen an Schnürsenkeln und wieder andere geworfen und schließlich gibt es auch Knoten zur Verzierung von Tauwerk. Segler auf hoher See hatten viel Zeit, um sich mit Leinen und Knoten zu beschäftigen und manchmal hängt das Schicksal eines Bootes oder seiner Mannschaft von der Qualität eines Knotens ab!
Meist ist es sinnvoll, beim Binden von Knoten zwischen dem losen und dem festen Tauende zu unterscheiden. Das feste Ende ist angebunden, z. B. am Boot, man kann es daher nirgendwo durchstecken, das geht nur mit dem losen Ende! Wo man es sich aussuchen kann, ist es für den Rechtshänder am besten, das feste Ende in der Linken zu haben und das lose Ende mit der rechten Hand zu führen. Linkshänder machen das spiegelverkehrt und somit immer wieder gleich. Manchmal geht das aber nicht und dann wird es ähnlich schwierig, wie wenn man beim Binden einer Schleife im Schnürsenken die Hände vertauscht!
Der Palstek
Es ist heiß und hat kaum Wind – Zeit zum Baden! Ich sitze auf dem Trampolin meines Kats, habe ein paar Meter Kette an meinem Faltanker angeschäkelt und nun gilt es, daran meine Ankerleine anzustecken. Der Schäkel am Anker wird sich sicher nicht lösen, aber wenn mein Knoten nicht hält, sind Anker und Kette ein für allemal verloren! Welcher Knoten hält unter jeder Garantie?
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Eine Klampe richtig belegen
Ein Spaziergang am Steg im Segelhafen in Ramsberg am Großen Brombachsee zeigt mir: das richtige Belegen an einer Klampe, das mir mein Vater schon im Alter von 5 Jahren eingetrichtert hat, scheint nicht jedermann leicht von der Hand zu gehen! Man sieht Poller oder Klampen, um deren Basis man einen Törn nach dem anderen gewickelt hat, bis kein Platz mehr war, solche, die hoch aufgetürmt belegt sind, bis hin zum ausgesprochenen Leinensalat (Fachbegriff „Wuling“).
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